Einwohner: 3014
Seehöhe: 300m
Fläche: 33,37 km²
Katastralgemeinde: Fahrafeld und Pottenstein
Doppelkarner
Der Doppelkarner ist das älteste Bauwerk Pottensteins, aus dem 12. Jh., kreisrunder Kapellenraum, halbkreisförmige Apsis, mit Rundstab und Hohlkehle überkragende, steil gemauerte Kegeldächer, mit Steinkugeln gekrönt. Das Untergeschoss diente zurAufnahme von Gebeinen und Schädeln. Dieses romantische Bauwerk ist eines der schönsten seiner Art in Österreich.
Raimund Gedenkstatue
Ferdinand Raimund Gedenkstatue am Hauptplatz
Am ursprünglichen Standplatz des Pottensteiner Prangers. 1952 schaff der Bildhauer Franz Pixner einen nachdenklich auf seine Hobel blickenden Ferdinand Raimund: „dann leg Ich meinen Hobel hin, und sag der Welt ade“.
8. Jh. | Bronzezeitliche Funde und Awarengräber |
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1055 | wurde die Pfarre von Passau aus gegründet, 1729 dem Erzbistum Wien eingegliedert |
1074 | Erste urkundliche Erwähnung Pottensteins |
1104 | starb Poto von Pottenstein, weltlicher Besitzer und Namensgeber von Pottenstein |
12. Jh. | Bau einer Wehrkirche, 14. Jh. Turm und gotischer Chor, 1810 Erweiterung |
14. Jh. | Markterhebung, Rochuskirtag. Die Enge des Tales und der Waldreichtum beeinträchtigten den Ackerbau, dafür blüht die Holzwirtschaft. Die Triesting ermöglicht frühe industrielle Anlagen. |
15. Jh. | In den ältesten Grundbüchern werden Mühlen, Schmieden, Sägewerke, Lohn- und Pulverstampfen und besonders Eisenhämmer angeführt. In den Schwarzföhrenwäldern wird Harz gewonnen, das bis an die Nordseehälften und die Adria geliefert wird. |
1532 | beginnt bei Pottenstein unter Führung von Schertlin von Burtenbach die Verfolgung einer türkischen Streifschar, die bei Leobersdorf aufgerieben wird. |
seit 1600 | ist die Tucherzeugung nachweisbar. |
1622 | ist erstmals ein geregelter Schulbetrieb nachweisbar, Herr Pfarrer Krasser verhandelt mit Herrn von Heißperg über die Besetzung des Lehrerpostens. |
1683 | leidete Pottenstein schwer durch die Türken; Kirche und Pfarrhof brennen nieder. |
Neuen Aufstieg bringt das industrille Zeitalter
1765 | Gründung der Klingenfabrik des Melchior Ritter von Steiner, angeschlossen werden ein Eisenhammer und eine Blaufarbenfabrik. |
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1792 | gründete Ritter von Steiner ein Kupferhammerwerk und eine Vitriolfabrik. Auf dem Platz der ehemaligen Klingenfabrik errichtet Ritter von Steiner jun. ein Kupferwalzwerk und |
1833 | eine Maschinenkonstruktionsfabrik |
1805 | wurde Pottenstein von den Franzosen besetzt, Bevölkerung wird durch Geld- und Lebensmittelabgaben arg in Mitleidenschaft gezogen. Verwalter von Pottenstein - Anton Sartori - bewaffnet „seine Bauern“ und entwaffnet ein „französisches Detachement vom Linienregiment“, weswegen er kriegsrechtlich erschossen wurde. (Wiener Zeitung vom 27.11.1805) |
1836 | Selbstmord Ferdinand Raimunds im Gasthaus „zum Goldenen Hirschen“. |
1841 | Gründung der Baumwollspinnfabrik durch Herrn Christian Heinrich von Coith, später im Besitz der Familie Cornides, 1910 Umwandlung in die „Pottensteiner Baumwollspinnerei AG“, |
1848 | Pottenstein wird Sitz eines Bezirksgerichtes (geschlossen 1.1.2004) und eines Notariats. |
1850 | Schon mit der Gründung der österreichischen Gendarmerie wurde das Postenkommando Pottenstein als damals einziges im Gerichtsbezirksprengel errichtet (geschlossen). |
1877 | Anschluss an das Bahnnetz. |
1924 | Am Platz einer alten Pechsiederei entsteht ein Harzwerk für die industrielle Verarbeitung des in den umliegenden Föhrenwäldern gewonnenen Harzes. |
20. Jh. | Der gewaltige Aufstieg der Metallwarenfabrik Krupp in Berndorf - besonders durch die Rüstungsindustrie - bringt auch für Pottenstein wirtschaftliche Belebung. |
1952 | schafft der Bildhauer Franz Pixner einen nachdenklich auf seinen Hobel blickenden Ferdinand Raimund, der sich schräg gegenüber dem Sterbezimmer, am ursprünglichen Standplatz des Pottensteiner Prangers, befindet. |
1979-1981 | wird vom Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden die Quelle des Antoniusbründel gefasst und ein gemeinsamer Bau für Quellfassung und der heutigen Kapelle errichtet. |
1982-1986 | Restaurierung des Sterbehauses Ferdinand Raimunds (ehem. Gasthof zum Goldenen Hirschen) unter künstlerischer Leitung des Denkmalametes. Eine im Haus eingerichtete Gedenk- und Informationsstätte zeigt Leben und Werk Ferdinand Raimunds. |
1988 | Stilgerechte Neuerrichtung der Otto Wagner Brücke (Gutensteiner Straße). |
1988/1989 | originalgetreue Restaurierung des Herrenhauses, biedermeierliche und historisierende Bauelemente bzw. Ausstattungsdetailes. |
1989 | NÖ Landesausstellung: „Magie der Industrie“, eine Ausstellung über Industriegeschichte in der ehemaligen „K.K. Pottensteiner Baumwollspinnfabrik in der nun die Straßenmeisterei untergebracht ist. Im Zuge der NÖ Landesaustellung Restaurierung der Visintinibrücke, eine der ersten Stahlbetonbrücken, welche eine Fachwerkskonstruktion zeigt. Errichtung des Sparkassenbrunnen am Kirchenplatz aus Anlass der NÖ Landesaustellung. |
Juli 1997 | wurde Pottenstein und Fahrafeld vom Hochwasser heimgesucht. |
1998-2004 | Hochwasserschutzmaßnahmen Fahrafeld, Erweiterung der Schlossfeldbrücke, Errichtung einer Berme und Anbringung mobiler Hochwasserschutzwände an gefährdeten Wohnhäusern. |
Juni 2020 | wieder fielen Pottenstein und Fahrafeld einer Hochwasserkatastrophe zum Opfer, bei der eine große Anzahl von Haushalten gewaltige Schäden erlitten. |
2003-2006 | Schaffung von Räumlichkeiten in der Straßenmeisterei Pottenstein für die Freiwillige Feuerwehr Pottenstein. |
2006 | Die Kleinkinderbetreuung „Sonnenhaus“ wird im Gebäude der ehemaligen Bezirksbauernkammer eingerichtet. Erweiterung der Visentinibrücke um ein Brückenfeld im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen Pottenstein. |
2007-2010 | Sanierung der Wohnhausanlage Triestinghof |
2009 | Errichtung der Spielfläche mit Fußballplatz-Friedenssiedlung |
2009-2010 | Erweiterung/Zubau des Kindergartens Hochstraße |
2011 | Erweiterung des öffentlichen Schmutzwasserkanals am Hausbergweg. Wiederaufbau des Stegs zwischen Fahrafeld und Weißenbach. Rückbau der alten Hauptstraße zur Verkehrsberuhigung. |
2012 | Gründung der Pottensteiner Kommunalbetriebs GmbH & Co KG |
2012-2013 | Neubau Bauhof Pottenstein |
2013 | Erweiterung Kindergarten Hainfelder Straße. Die schulische Nachmittagsbetreuung wird im Gebäude des ehemaligen Kindergartens Hausbergweg 1 eingerichtet. |
2020 | Umbau und Generalsanierung des Rathauses |
2024 | Errichtung von Photovoltaikanlagen Hauptplatz11 und 13, dem Bauhof, der Schule und der Wohnhausanlagen, Fabriksgasse 18, Hainfelder Straße 40 und Hausbergweg 1 |
Errichtung eines öffentlichen Fitnessplatzes (am Auweg) | |
Errichtung öffentlicher Spielplätze an der Kreuzung LB18 / Gutensteiner Straße und im Michlpark (Schlattengasse) | |
Errichung eines öffentlichen Spielplatzes am Hausbergweg 1 |
Fahrafeld
1337 | mit Namen „Vahrenfeld“ erstmals erwähnt als herrschaftlicher Gutshof mit Mühle und Sägewerk. |
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1694 | Errichtung der Brauerei Fahrafeld. |
1724 | Ab 1724 dient dieser Herrensitz der Verwaltung der Neuhauser Spiegelfabrik. |
1820 | Gründung der K. K. priv. Fahrafelder Baumwollspinnfabrik durch Herrn Christian Heinrich von Coith (bis 1869). |
1833 | Freiherr von Sina ersteigert den gesamten Besitz und übergibt ihn einer Tochter Anastasia, der Gemahlin von Viktor Reichsgraf von Wimpffen. Der Gutshof ist noch heute im Besitz der Familie. |
1860 | lässt Graf Wimpffen durch den Architekten Freymuth das Schloss nach Art der englischen Tudorgotik erbauen. |
1872 | stirbt in Fahrafeld Nr. 17 der kroatische Lyriker Petar von Preradovic, Großvater von Paula von Preradovic |
1888 | Gräfin Anastasia von Wimpffen lässt von Architekt Max von Ferstl die gotische Katharinenkapelle restaurieren. |
1945 | wird das Schloss durch einen Brand gänzlich zerstört. |
1953 | Schlossruine wegen Baufälligkeit abgetragen. |
Umbau und Modernisierung des Gebäudes der FF-Fahrafeld | |
2021 - 2024 | Bau eines umfangreichen Hochwasserschutzbeckens inklusive Veranstaltungs-, Ruhe- und Spielplätzen. |
Grabenweg
11. Jh. | Rotte Grabenweg dem Amte Muggendorf eingegliedert, erst 1930 dem Pottensteiner Grundbuch zugeteilt. |
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1532 | Gesamte Rotte von einer Türkenscharr niedergebrannt. |
1683 | Schwere Schäden durch die Türken. |
1827 | Straße über „den Hals“ eröffnet und bis |
1873 | als Mautstraße geführt |
1873 | wird Grabenweg in die Gemeinde Pottenstein aufgenommen. |
1885 | Gründung einer eigenen Volksschule, 1966 aufgelöst. |
1985 | wurde die Antoniuskapelle von Familie Palzer neu errichtet. |